Katholische Männerbewegung trauert um Franz Gütlbauer
Die Katholische Männerbewegung trauert um Franz Gütlbauer. Der langjährige Obmann der Katholischen Männerbewegung (KMB) in Oberösterreich starb am 3. Oktober nach schwerer Krankheit. Er habe die Organisation "maßgeblich geprägt und mitgestaltet", erinnerte sein Nachfolger, KMB-Diözesanobmann Bernhard Steiner, und hob besonders das entwicklungspolitische Engagement Gütlbauers hervor, ein Bereich, in dem er viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft für die KMB-Organisation "Sei So Frei" gewann. Zukunftsweisend habe Gütlbauer die KMB im Sinne des II. Vatikanums positioniert, die "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute" zu teilen.
Auch Altlandeshauptmann Josef Pühringer würdigte den "Einsatz von Franz Gütlbauer in der Männerarbeit und für das Laienapostolat in der Kirche Österreichs". Die Zusammenarbeit in gesellschaftspolitischen Fragen, insbesondere in der Entwicklungszusammenarbeit, blieben ihm "in besonderer Erinnerung".
Der Vorsitzende der Katholischen Männerbewegung Österreich (KMBÖ), Ernest Theußl, schrieb in seinem Nachruf auf Gütlbauer, dieser habe nicht nur für die Diözese Linz ein großes Erbe hinterlassen: „Er hat auch in der KMBÖ bleibende Spuren gezogen. Sein jederzeit sachliches und praxisorientiertes Engagement für unsere Ideale sichern ihm einen bleibenden Platz in den Annalen unserer Gesinnungsgemeinschaft. In seiner Art, den Glauben zu leben, verkörperte er das Ideal vom Laien in der Kirche, wie es das II. Vaticanum gezeichnet hatte. Die Katholische Männerbewegung verneigt sich in Respekt vor einer großen Persönlichkeit, der sie stets ein ehrendes Gedenken bewahren wird.“
Die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich, Maria Hasibeder, gedachte Franz Gütlbauers als eines Menschen, der sich "mit Leidenschaft und Engagement für eine christliche Gestaltung der Gesellschaft eingesetzt hat". Margit Hauft, die langjährige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung und ehemalige KA-Präsidentin, bezeichnete den Verstorbenen als "Mann des Handelns mit Handschlagqualität - glaubend, glaubhaft und glaubwürdig"; die beiden größten KA-Gliederungen in Oberösterreich hätten in "jahrelangem Parallelschwung" bestens kooperiert. "Wir verneigen uns vor einem charismatischen Menschen und einem Vorbild an Gerechtigkeit, visionärem Denken und respektvollem Umgang", sagte Peter Riegl, Vorsitzender von "Sei So Frei".
Franz Gütlbauer, geboren am 2. November 1946 in Wels, studierte in Graz Rechtswissenschaften und wurde Anwalt in seiner Heimatstadt. In der Katholischen Männerbewegung der Diözese Linz wirkte er von 1977 bis 2015 und setzte in diesen fast drei Jahrzehnten wesentliche Impulse - etwa für die große oberösterreichische Friedenswallfahrt 1982 und den ersten KMB-Delegiertentag 1990 in Budweis kurz nach der Wende. Gütlbauer war auch Vorsitzender der Aktion Leben, Vizepräsident der KA Oberösterreich und als Mitverfasser der "(Grundsatz-)Erklärungen der KMB" Vorreiter für eine tolerante und offene Kirche, die Laien Verantwortung zugesteht.
Da coronabedingt das Begräbnis Gütlbauers nur im kleinen Kreis stattfinden konnte, haben Vorstandsmitglieder der KMBÖ am Mittwoch, 14. Oktober, in einer eigenen Gedenkzeremonie am Sarg Abschied vom Verstorbenen genommen.