Männerbewegung: Sonntagsruhe nicht dem "Götzen Mammon" opfern
Einen Appell zum Schutz der Sonntagsruhe, die nicht dem "Götzen Mammon" geopfert werden dürfe, hat die Katholische Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) veröffentlicht. Anlass ist der bevorstehende historische Gedenktag am 3. März: Kaiser Konstantin der Große hat vor 1.700 Jahren, am 3. März 321, den "Tag der Sonne" als staatlichen Ruhetag angeordnet.
KMBÖ-Vorsitzender Ernest Theußl erinnerte am Donnerstag daran, dass diese kaiserliche Verordnung zunächst nur für die Städte galt; Bauern, Hirten und Dienstleute waren ausgenommen. "Konstantin war zu diesem Zeitpunkt noch Anhänger des römischen Sonnengottes Sol invictus und hatte mit diesem Edikt noch keine christliche Konnotation verbunden. Wohl aber hat er den Christen damit ein breites Feld für die Mission in den Städten eröffnet, und sie haben diesen Tag zum 'Tag des Herrn' gemacht", so Theußl.
Die Christen der ersten Jahrhunderte hatten den jüdischen Sabbat als Ruhetag beibehalten. Den Tag nach dem Sabbat, den ersten Tag der neuen Woche, feierten sie als "Tag des Herrn", weil Jesus an diesem Tag auferstanden war. "Der arbeitsfreie Sonntag, der Sonntag als Ruhetag, ist also keine genuin christliche Erfindung, sondern gehört zum Urgut menschlicher Kultur, die sich am Mondumlauf orientiert und mit dem 7-Tage-Zyklus den Alltag rhythmisiert", so der KMBÖ-Vorsitzende und weiter wörtlich: "Es ist das natürliche Empfinden, dass der Mensch zur Bewältigung seines Daseins nach 'getaner Arbeit' eine Ruhepause braucht, die eine Balance zwischen Erwerbsarbeit und Muße herstellt."
Für Theußl ergibt sich daraus: "Was in 1.700 Jahren in zum Teil wesentlich ärmeren Gesellschaften möglich und heilig war, darf eine satte Wohlstandsgesellschaft nicht dem Götzen Mammon zum Opfer darbringen."
Der KMBÖ-Vorsitzende appellierte deshalb an alle Verantwortlichen, aber auch an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, "dieses alte Kulturgut weiterhin zu hegen und zu pflegen. Wir brauchen eine Zeit für zweckfreie Stunden, eine Zeit zum Ausschnaufen und Nachdenken, eine Zeit für Muße, Erholung und Gemeinschaft, eine Zeit für die Seele und für Gott." (25.2.2021)